Ist Fernwärme wirklich eine bessere Alternative?

Die ganze Woche, 28.2.24

Wir sollen alle was fürs „Klima“ tun. Die Forderung der grünen Parteipolitiker lautet daher: Raus aus Öl und Gas. Und zwar um jeden Preis. Doch was machen jene Haushalte, die eine Gas- oder Ölheizung besitzen? Für diese wird etwa die Fernwärme empfohlen. Die Stadt Wien wirbt mit dem Slogan „umweltschonendes Heizen“. Aber stimmt das?

Bei genauerer Betrachtung ist dies ein Etikettenschwindel. Denn die Fernwärme wird in Wien (und nicht nur hier) bis zu zwei Dritteln aus Erdgas erzeugt! Der Rest kommt aus industrieller Abwärme, Müllverbrennung und Erdwärme. Bis 2040 soll laut Politik das Erdgas durch Biogas ersetzt werden. Abwärme mehr zu nutzen, ist zwar ebenfalls für eine gute Idee. Experten halten es aber für unrealistisch, dass diese Alternativen Erdas ersetzen können.

Fernwärme hat weitere Nachteile: Das Wasser muss stark erhitzt und über lange Strecken transportiert werden. Die Leitungsverluste sind um ein Vielfaches höher als bei einer Heizung in Haus oder Wohnung. Fernwärme steht immer zur Verfügung, egal, ob sie benötigt wird oder nicht, lokale Wärme nur bei Bedarf. Fernwärme ist sehr teuer und nur in Städten möglich. Es gibt hohe Grundkosten im Vergleich zu den Verbrauchskosten. Und Fernwärme ist immer ein lokales Monopol. Das heißt, ein Anbieterwechsel ist nicht möglich.

Durch das Monopol kann man die Preise diktieren. Was das konkret bedeutet, haben die letzten Jahre gezeigt: 2022 stiegen die Preise in Wien um fast 100 Prozent! Und in Zukunft wird es nicht billiger werden: Ab 2040 sollen Großwärmepumpen einen Großteil der Wärme erzeugen. Diese Pumpen verbrauchen viel Strom, und der wird immer teurer. Und der Ausbau der Fernwärme geht nicht so rasch.

Wärme ist ein Grundbedürfnis, das leistbar sein muss, meinte jüngst der Energieexperte Johannes Benigni. Hunderttausende Jobs und unser aller Wohlstand hängen davon ab. Energiepolitik muss die Versorgungssicherheit im Auge haben, die Energie muss möglichst günstig sein und verfügbar. Reine Ideologie bringt uns also nicht zum Ziel, sondern in eine Spirale aus Inflation, Wirtschaftskrise und Armut.

 

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